Flossing – Schmerzfrei durch Gummiband!

Was ist Flossing?

Die Idee hinter Flossing ist es, diese sehr effektive Trainingsmethode, für die praktische, therapeutische Behandlung verschiedener Indikationen zu nutzen. Dabei stehen akute und subakute Verletzungen des Bewegungsapparates, aber auch längerfristige Problematiken im Fokus. Das Flossing ist sowohl bei jungen Athletinnen mit Sportverletzungen, als auch bei geriatrischen Patientinnen mit beispielsweise eine Knievollprothese einsetzbar.

Das Material ist ein 1 bis 2 mm dickes dehnbares Latexband. Es wird je nach Indikation und Therapieziel mehr oder weniger Druck ausübend um das zu behandelnde Areal gewickelt. Durch den entstehenden extern induzierten Druck und die kohäsive Kraft des Bandes gegenüber der Hautoberfläche und dem subkutanen Gewebe kommt es zu verschiedenen Effekten, die zum Erreichen des Therapieziels führen können. Es gibt drei Applikationsformen: Muskelapplikation, Faszienapplikation und Gelenkapplikation.


Flossing basiert auf drei wichtigen Grundeffekten: dem Schwammeffekt, dem Kinetic Resolve und der subkutanen Irritation, die nachfolgend grob beschrieben werden. Diese drei Effekte betreffen das myofasziale System, das Lymphsystem und das autonome System. Abfallprodukte werden aus den Muskelzellen transportiert und erzeugen nach Entfernung der Anwendung eine Hyperämie, die sowohl den Muskel als auch das extrazelluläre Gewebe und die Faszien mit Flüssigkeit und Energie versorgt. Im Gelenk selbst fördert die Anwendung die Resorption der Gelenksflüssigkeit und verbessert sich.  Dieser Effekt kommt dem Arzt oder Therapeuten vor allem bei akuten Schwellungsverletzungen zugute und verstärkt beispielsweise die Wirkung der Gelenkdrainage. Kinetic Resolve beschreibt die mechanische Wirkung hauptsächlich auf das myofasziale System.

Effekte und Wirkprinzipien

Aus Anwendungserfahrung wurde beschrieben, dass Flossing über drei Wirkungsprinzipien Erfolge verzeichne.

  1. Schwammeffekt Durch die mit 50-90% Zug angelegte Umwicklung, wird das Gewebe wie ein Schwamm ausgedrückt. Wird das Band dann gelöst, durchspült die einfließende Flüssigkeit das Gewebe. Das behandelte Areal weise dadurch eine bessere Nährstoffbilanz auf, was zu einer schnelleren Regeneration und Heilung führt.
  2. Gate-Control-Theorie Ein möglicher Grund für die durch Flossing hervorgerufene Schmerzlinderung, liegt in der Überlagerung der Schmerzsignale durch Druckempfindungen. Die Signale der Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) und der drucksensitiven Mechanorezeptoren werden über den gleichen Nerv geleitet. Dieser Nerv kann aber nicht zwischen den beiden Empfindungen unterscheiden – es wird nach der Gate-Control-Theorie nur der stärke Druckreiz weitergeleitet bzw. im Gehirn verarbeitet. Somit können durch die Behandlung mit dem Flossband sonst schmerzhaft eingeschränkte Strukturen bestmöglich mobilisiert werden.
  3. Kinetic-Resolve Es wird vermutet, dass die mechanische Wirkung der Bandanlage inter- und intrafasziale Crosslinks löst, indem Gewebsschichten gegeneinander mobilisiert werden. Es wird angenommen, dass sich durch das Lösen dieser Verklebungen Bewegungseinschränkungen mindern lassen und somit die Funktionstüchtigkeit von Gelenken wiederhergestellt werden kann.

Dies beinhaltet das Lösen Querverbindungen, was ein Faktor sein kann, um die Bewegung einzuschränken oder den neurovaskulären Fluss zu reduzieren. Dieser mechanische Effekt wird nur durch Bewegung erzeugt, passiv oder aktiv. Dabei werden die Faszienschichten, das subkutane Gewebe untereinander, aber auch gegen benachbarte Muskeln, Knochen oder Gelenke verschoben, was zu einem schmerzhaften Durchbruch dieser Wasserstoffbrückenbindungen (Vernetzungen) führt. Die Beweglichkeit wird unter den Gewebeschichten und den angrenzenden Gelenken verbessert. Die subkutane Reizung ist einer der wichtigsten Effekte der Schmerzlinderung. Der theoretische Hintergrund hierfür ist die Gate-Control-Theorie. Diese drei Effekte bilden die Grundlage für den therapeutischen Eingriff und gleichzeitig die Anpassungsmöglichkeiten der Anwendung je nach therapeutischem Ziel. Der Therapeut passt die drei Parameter Druck (Schwammeffekt), Bewegung (kinetischer Widerstand) und Irritation (subkutane Irritation) individuell an den Patienten und die aktuell behandelten Strukturen an, wodurch die Gewichtung der einzelnen Effekte geändert wird.


Schultergelenk inkl. Muskulatur

Für die optimale Beweglichkeit im Schultergelenk ist die Beweglichkeit des Schulterblatts (Scapulo Thorakales Gleitlager) extrem wichtig! Nach dem wir das Flossingband ca. 2-3 Minuten drangelassen haben, wickeln wir es wieder schnell ab – der durch die starke Wickelung entstandene Stau löst sich und das frische Blut schießt wieder in die Schulter! Durch das einströmen des Blutes können sich leichte Verklebungen, Restriktionen und Crosslinks lösen, die evtl. die Beweglichkeit mit eingeschränkt haben. Eine vorherige ausführliche Befragung und Untersuchung des Athleten sollten als selbstverständlich vorausgesetzt sein. Beginnend am Bizeps bis hin zur Schulterhöhe. Zusatzreiz durch verschiedene Übungen bzw. Dehnungen.

 

 

 

 


Unterarm u. Ellenbogen

Ein weit verbreitetes Leiden vieler Sportler ist der sogenannte Tennisarm, eine Überlastung der Handgelenksstreckmuskulatur. Nicht nur Tennisspieler, Volleyballer, Tischtennisspieler und auch Kanufahrer können hin und wieder unter dem spezifischen Überlastungssyndrom leiden, auch als Nicht-Sportler kannst Du einen Tennisarm entwickeln. Langes Arbeiten am PC, viel Schreib- und Tipparbeit, sowie eine ungünstige Sitzposition führen häufig zu Schmerzen und Verspannungen im Bereich der Ellbogenaußenseite. Bei einem ausgeprägten Überlastungssyndrom verspürst Du neben Druck- und Belastungsschmerzen in diesem Areal auch ein Ziehen bis in den Ober- oder Unterarm. Die Schmerzen entstehen dabei, durch mikroskopisch kleine Risse in den Sehnen, welche die Muskeln mit dem Knochen verbinden. Durch die Reizung kommt es in Folge auch zu einer Entzündung im Gewebe.


 

 

Hüftgelenk

 

Durch Druck auf das Hüftgelenk wird die Bewegung und Belastung der Hüfte erleichtert. Die Scherkräfte wirken so direkt auf den Gelenkkopf und lindern Bewegungsschmerz.

 

 

 


Kniegelenk und Oberschenkelmuskulatur

Flossing des Kniegelenks und der Oberschenkel-

Muskulatur hilft bei vielen Krankheitsbildern.

Beispiele dafür sind z.B. Stabilisieren des Gelenks, lindern von Schwellungen und wiederherstellen des kompletten Bewegungsraums.

Die Behandlung der Oberschenkelmuskulatur dient z.B. Entspannung der Muskulatur oder Bekämpfen von Dysbalancen.


Bei weiteren Fragen zum Training oder der Anwendung können Sie sich gerne bei uns melden.

Per Telefon unter der 0961/63.193.357 oder per E-Mail an info@wellness-fitnesslounge.com